Zum Hauptinhalt springen

Ressortverteilung folgt Neuausrichtung: Offene Positionen in der Unternehmensführung wiederbesetzt

Digitalisierung, Energiewende, Elektromobilität und Duisburgs Weg zur Smart City:

Bei den großen Zukunftsthemen ist die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV) mit ihren Tochtergesellschaften zentraler Akteur.

Dem Wandel und den Umbrüchen auf den Märkten begegnet der DVV-Konzern mit einer Neuausrichtung, die sich künftig auch in der Unternehmensführung widerspiegeln wird.

Nachdem ein Geschäftsführer der DVV sein Amt Mitte Juni 2016 niedergelegt hatte und der Vertrag des Technischen Vorstands der Stadtwerke Duisburg AG im Dezember 2016 ausgelaufen war, blieben diese Positionen unbesetzt. Die Verteilung der Aufgabenressorts auf die verbleibenden beiden Mitglieder in der Unternehmensführung hat dem Prozess der Restrukturierung Rechnung getragen.

Das Restrukturierungsprogramm „RePower“ endet planmäßig in diesem Jahr. Die DVV wird dann gegenüber der Ausgangslage 2014 nachhaltige Ergebniseffekte von 45 Millionen Euro pro Jahr erzielt haben. Ziel der Neuausrichtung ist es aber nicht nur, die wirtschaftliche Ausgangssituation zu verbessern, sondern auch neue Geschäftsmodelle zu identifizieren. Viele Potenziale hängen untrennbar mit dem Thema Digitalisierung zusammen.

Vor diesem Hintergrund haben sich die Aufsichtsräte der DVV sowie der Stadtwerke Duisburg AG entschieden, dieser Ausrichtung auch personell Rechnung zu tragen: So hat der Aufsichtsrat Marcus Vunic zum Geschäfts­führer der DVV bestellt. Der 48-Jährige wird ab dem 1. Mai die Ressorts Recht und Datenschutz, Fördermittel­management, Digitalisierung, Informationstechnologie und Telekommunikation sowie Liegenschaften verantworten.

Die Neuausrichtung spiegelt sich auch im Vorstand der Stadtwerke Duisburg AG wider. Der Aufsichtsrat hat Andreas Gutschek mit Wirkung zum 1. Juli 2018 als Vorstand für das Ressort „Infrastruktur / Digitalisierung“ bestellt. Gutschek ist seit 13 Jahren im Unternehmen und leitet derzeit den Bereich Strom- und Fernwärme­erzeugung sowie Trinkwassergewinnung. Der 38 Jahre alte Diplom-Ingenieur wird insbesondere für die Steuerung des weiteren Transformationsprozesses in Folge der Energiewende sowie des digitalen Wandels zuständig sein. Er verantwortet bei den Stadtwerken die Bereiche Digitalisierung, Informationstechnologie und Telekom­munikation, Energieerzeugung, -verteilung und -handel.

„Es ist wichtig, der Digitalisierung auch in der Führung der Unternehmen den besonderen Stellenwert zu geben, den sie bereits heute hat. Die konsequente und erfolgreiche Umsetzung elementarer Zukunftsprojekte ist nur dann möglich, wenn sie abgestimmt aufeinander zentral gesteuert und vorangetrieben werden“, erläutert Oberbürgermeister Sören Link, Aufsichtsratsvorsitzender der DVV und der Stadtwerke Duisburg AG, die Entscheidung und den neuen Zuschnitt der Ressorts.

„Die Entscheidung des Aufsichtsrates zur Wiederbesetzung der offenen Positionen versetzt uns in die Lage, zielgerichteter auf die sich rasant wandelnden Rahmenbedingungen zu reagieren, neue Geschäftsmodelle in den Fokus zu nehmen und damit die künftige Wirtschaftlichkeit abzusichern“, sagt Marcus Wittig, Vorsitzender der Geschäftsführung der DVV und Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Duisburg AG.

Auch die Arbeitnehmervertretung des DVV-Konzerns begrüßt die zukunftsorientierte Strukturveränderung mitsamt ihren Personalentscheidungen. „Es ist auch für die Belegschaft ein wichtiges Signal, dass Politik und Anteilseigner den Kurs der Neuausrichtung unterstützen, um den Konzern nachhaltig und zukunftsfest aufzustellen“, erklären der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats Karl-Heinz Staniewski und der stellvertretende Vorsitzende Holger Roth.

Zur Person: Marcus Vunic

Marcus Vunic (48) ist ausgebildeter Bankkaufmann und studierter Jurist. Sein Examen an der Ruhruniversität Bochum schloss er mit Prädikat ab. 2002 trat er in den Dienst der Stadtverwaltung und war dort im Rechtsamt spezialisiert auf Bau- und Vergaberecht, die Betreuung der städtischen Gesellschaften sowie die juristische Begleitung von Großprojekten. Von 2007 bis 2012 war Vunic Büroleiter des Rechtsdezernenten. Zuletzt war der gebürtige Wuppertaler Geschäftsführer des Dezernates des Oberbürgermeisters und in dieser Funktion mit allen wichtigen Vorgängen des Konzerns Stadt Duisburg betraut, darunter zahlreiche Infrastrukturprojekte. Seit 2016 ist Vunic zudem Mitglied des Aufsichtsrates der Zoo Duisburg AG, dessen Vorsitz er 2018 übernahm. Der begeisterte Läufer lebt mit seiner Frau in Duisburg und in Wetter.

Zur Person: Andreas Gutschek

Diplom-Ingenieur Andreas Gutschek ist seit 2005 im DVV-Konzern. Nach seinem Studium der Elektrotechnik und Energieleittechnik war die erste Station des 38-Jährigen aus Neukirchen-Vluyn im DVV-Konzern die Abteilung Planung und Bau der Stromnetze. Es folgten Stationen als Asset Manager, Sachgebietsleiter und Abteilungsleiter bei der Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft (heute Netze Duisburg GmbH). 2014 wechselte der verheiratete Vater von zwei Kindern innerhalb des DVV-Konzerns zur Stadtwerke Duisburg AG. Zunächst als Assistent des Leiters der Hauptabteilung „Strom- und Fernwärmeerzeugung“, seit 2015 dann als Leiter der Hauptabteilung „Strom- und Fernwärmeerzeugung und Trinkwassergewinnung“ sowie als Geschäftsführer der ThermoPlus WärmeDirektService GmbH.

Hintergrund

Das Restrukturierungsprogramm RePower hat das Ziel, die wirtschaftliche Situation des DVV-Konzerns nachhaltig zu verbessern. In einer ersten Phase wurden in den Jahren 2012 bis 2014 erste Maßnahmen umgesetzt, die zu finanziellen Verbesserungen von rund 30 Millionen Euro geführt haben. Zur weiteren Stabilisierung der wirtschaftlichen Situation wurden – auch vor dem Hintergrund eines sich weiter rasant verändernden Energiemarktes – weitere Maßnahmen erforderlich, um den DVV-Konzern dauerhaft zukunftsfähig aufzustellen und über alle Geschäftsfelder hinweg weitere 45 Millionen Euro Ergebnisverbesserungen zu erzielen. Das RePower-Programm wird der DVV-Konzern im Jahr 2018 erfolgreich abschließen. Eine der letzten großen Maßnahmen wird die Schließung des Kohlekraftwerks in Hochfeld zum 31. März 2018 sein. Im Rahmen der Restrukturierung sind rund 700 Stellen neu organisiert, davon 300 sozialverträglich abgebaut worden. Alle Konzerngesellschaften, Abteilungen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben durch ihr großes Engagement dazu beigetragen, diese ehrgeizigen Ziele in kurzer Zeit zu erreichen.

Mit dem Zukunftsprogramm „NewPower“ entwickelt der DVV-Konzern Strategien, Strukturen, Produkte und Dienstleistungen für die Zukunft. Parallel zum Stadtentwicklungsprozess der Stadt Duisburg steht das Jahr 2027 als Zielmarke. In allen Konzerngesellschaften werden hierfür verschiedene innovative Projekte, Produkte und Dienstleistungen entwickelt, um sie auf dem Markt anzubieten und um Prozesse und Strukturen innerhalb des Konzerns zu optimieren und dabei stets wettbewerbsfähig zu sein. Deutschlandweit für Aufsehen sorgte hier zum Beispiel das „myBUS“-Projekt der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG), die als erstes Verkehrsunternehmen überhaupt einen vollständig digitalen On-Demand-Bus-Service anbietet. Die Busse folgen dabei keinem statischen Fahrplan oder Haltestellen, sondern fahren individuell auf Nachfrage der Fahrgäste per App.

Zurück
Marcus Vunic
Andreas Gutschek